Kirche zur Hl. Ottilia

„Grüß Gott!“

Seit vielen Jahrhunderten haben sich Menschen in unseren Kirchen um den Altar versammelt, haben vor den Bildern und Statuen zu Gott gebetet und sich vom Kirchenraum inspirieren lassen.

Wallfahrtsgeschichte & Besichtigungsrundgang

Es gab wohl bereits vor der ersten urkundlichen Erwähnung 1382 ein Gotteshaus in Amlach.

Die Kapelle war der Hl. Gertraud geweiht, Patronin der Feld- und Gartenarbeit. Ablassbriefe belegen schon zu dieser Zeit einen regen Zustrom von Wallfahrern. Neben Gertraud wurde auch bald zur Hl. Ottilia gebetet. Als weitere Patroninnen kamen die Hl. Luzia und die Hl. Apollonia dazu. So wurde die Hl. Gertraud schließlich völlig verdrängt.

In welchen Anliegen kamen damals wie heute die Gläubigen nach Amlach? Richten wir unseren Blick auf die drei „Heiligen Bräute Christi“ auf dem Hochaltarbild (Josef Strasser 1859):

Hl. Ottilia

Gedenktag: 13. Dezember – Patrozinium

Sie wurde als Tochter eines Herzogs blind geboren und von ihrem Vater verstoßen. Nach der Taufe (mit zwölf Jahren) erhielt sie das Augenlicht und kehrte an den Hof des Vaters zurück. Sie gründete um 700 ein Kloster am Odilienberg im Elsass und war vielen Frauen und Mädchen ein Vorbild in ihrer großen Liebe zu Gott und den Armen. Schon bald nach ihrem Tod wurde sie Fürsprecherin aller, die an Blindheit und Augenerkrankungen litten. Sie ist daher mit Buch und den darauf liegenden Augen abgebildet. Bezeichnenderweise ist ihr Todestag der Festtag der Lichtträgerin Luzia. Die älteste Darstellung der hl. Ottilia in unserer Kirche ist die spätgotische Statue (um 1470) oberhalb des Tabernakels.

Pfarrkirche Amlach - St. Ottilia

Hl. Luzia

Gedenktag: 13. Dezember

Luzia wird als Fürsprecherin bei Hals-, Ohren- und Augenerkrankungen verehrt. Ihr Attribut ist das Schwert, denn sie wurde durch einen Schwertstich in den Hals getötet.

Pfarrkirche Amlach - St. Luzia

Hl. Apollonia

Gedenktag: 9. Februar

Abgebildet ist die Heilige, die als Patronin bei Zahnschmerzen angerufen wird, mit der Märtyrerpalme und einer Zange, die einen Zahn hält.

Pfarrkirche Amlach - St. Apollonia

Den barocken Hochaltar – um 1700 – kaufte der Überlieferung nach ein Baron von Sternbach von der Wallfahrtskirche in Maria Luggau. Nach mehreren Übermalungen wurde er 1988/89 auf seine ursprüngliche Form restauriert.

In den großen Figurennischen des Hochaltares befindet sich links die Statue des Hl. Josef (mit Jesuskind und Lilienzweig) und rechts die Statue des Hl. Johannes des Täufers (mit Kreuzstab und Lamm).

Die Statuen in den kleineren Nischen beiderseits des Tabernakels zeigen links den Hl. Andreas (mit Kreuz) und rechts den Hl. Johannes (mit Kelch und Hostie).

Die vergoldete Schutzengelplastik (gr. Bild rechts vom Altar) wurde um 1860 vom Gaimberger Mathias Oberegger geschaffen.

Das Bild der Hl. Philomena (hinter Glas) links vom Altar ist von Anton Fuchs. Sie wurde im 19. Jhdt. besonders als Patronin der Kinder und werdenden Mütter verehrt.

Die Gewölbemalerei über dem Altar zeigt die Hingabe Jesu in der eucharistischen Gabe des Weines (Hl. Messe) von Emil Kerle (1907).

Die Ölgemälde, die die Kreuzwegstationen darstellen, sowie das große Vortragskreuz sind wie der Hochaltar barock.

Linker Seitenaltar Altarbild ist eine barocke Kopie des Mariahilf-Bildes von Lucas Cranach, Statuen: Hl. Katharina (mit Rad) und Hl. Barbara (mit Turm).

Rechter Seitenaltar Altarbild mit Hl. Antonius von Padua, Statuen des Hl. Georg (mit Drachen) & des Hl. Florian (mit brennendem Haus).

Die klassizistische Kanzel wird dem Tristacher Baumeister Anton Mutschlechner d. Ä. zugeschrieben. Bei den Renovierungsarbeiten 1988/89 kamen die Apostelzeichen im Langhaus sowie die zierliche Malerei auf der geschwungenen Brüstung der Empore, die 1826 eingebaut wurde, wieder zum Vorschein.

Die Orgel baute 1862/63 ein Franz Perfler aus Kiens.

Zu den ältesten Objekten gehört das Weihwasserbecken beim Seiteneingang (erste Hälfte des 16. Jhdt.). Es trägt das Wappen der Herren von Graben.

Gebet zur Hl. Ottilia

O Gott, Du Licht der Völker,

Du hast die hl. Ottilia durch Wunder verherrlicht und der Blindgeborenen im hl. Sakrament der Taufe das Augenlicht gegeben.
Wir bitten Dich vertrauensvoll:
Schenke uns auf ihre Fürbitte hin die Gesundheit des Leibes und der Seele, damit wir hier in diesem Leben mit den Augen unseres Leibes in der Schöpfung die Spuren Deiner Weisheit und Liebe sehen können und im Tode Dich einmal schauen dürfen ohne Ende.
Durch Christus, unseren Herren.

Amen!