Aus der Kirchen-Chronik

811kirchewidum bestimmte Kaiser Karl der Große die Drau zur Diözesangrenze. Die Gebiete der Drau unterstanden der Erzdiözese Salzburg, während das Gebiet südlich der Drau bis 1751 zum Patriarchat Aquileia gehörte, später dann zum Bistum Brixen. Die drei schattseitigen Gemeinden Lavant, Tristach und Amlach bildeten zuerst eine Pfarre mit dem Sitz in Lavant. St. Laurentius in Tristach erhielt später seine kirchliche Eigenständigkeit. Das kleine Amlach ist bis heute eine Filiale von Tristach – Diözese Innsbruck. Der Pfarrsitz Lavant war weit entfernt, deshalb gab es wohl schon im 13. Jhd. ein eigenes Gotteshaus in Amlach. Es wird 1382 anläßlich der frommen Stiftung eines Leisachers erstmals urkundlich erwähnt.Wegen der überaus starken Wallfahrt im 17. Jhd. mußte die Kirche durch ein so großes Langhaus erweitert werden, daß sie heute im Verhältnis zur Ortsgröße überdimensioniert erscheint. Ein Marmorstein über dem westseitigen Eingang, mit der Inschrift 16-IHS-84, markiert den Beginn des Erweiterungsbaues, Der Triumphbogen vor dem Presbyterium dessen Ende 1691.

kirche amlachEine interessante Erwähnung machte Beda Weber in seinem „Handbuch für Reisende“ (Druck 1838)
„Das Dorf Amblach ist nach Tristach pfarrpflichtig, weist eine zierliche Kirche, die auf Kosten des Haller Damenstiftes erbaut wurde, mit der Absicht, dabei ein Jesuitenkollegium zu gründen, was jedoch eingetretener Hindernisse wegen unterblieb.Die erste Kapelle war der Hl. Gertraud geweiht. Neben ihr wurde schon bald zur Hl. Ottilia gebetet, die heute Hauptpatronin der Kirche ist. Ablaßbriefe von 1417 und 1501 lassen auf einen regen Wallfahrerzustrom schließen.

Als weitere Patroninnen kamen die Hl. Luzia und die Hl. Apollonia dazu. So wurde die Hl. Gertraud schließlich völlig verdrängt.
Ein Patroziniumswechsel ist nichts Außergewöhnliches, mehrfache Gebetserhörungen haben wahrscheinlich dazu beigetragen.

Die Orgel zu Amlach

orgelamlach

Franz Perfler, geb. 3. 9. 1819 in Kiens, gest. 1.10.1875 ebd, war als Tischler Mitarbeiter von Franz Reinisch beim Neubau der Orgel in Kiens, arbeitete auch selbständig und erbaute die Orgeln in Spinges (um 1854) und Amlach (1862-63).
Sein Bruder Joseph, geb. 27. 3. 1816 in Kiens, gest. 28. 9. 1871 in Tristach, war ebenfalls Tischler, der bei Reinisch gelernt hatte. 1858 half er Johann Stubenvoll beim Bau der Orgel in Tristach und machte sich dort als Tischler ansässig. 1862-63 arbeitete er beim Bau der Orgel seines Bruders in Amlach mit.
Von November 2004 bis Mai 2005 wurde die Orgel von der Fa. Pirchner, auf Initiative von Chorleiter Alois Micheler, gänzlich restauriert und sie zeigt sich nun im neuen Gewand und in neuen Tönen.